![]() Dieses Thema lässt mich schon länger nicht los – vor allem, seit ich in meiner Lo Snag Bar selbst Gigs auf die Beine stelle. Auf Social Media liest man fast wöchentlich von Club-Schliessungen, sei’s in London, Zürich, Bern. Bald eines in Biel? Die Lage ist ernst: Laut dem Music Venue Trust (MVT) mussten allein 2023 in Grossbritannien satte 125 Venues endgültig dichtmachen – und darunter sind nicht nur kleine Kellerläden, sondern auch echte Kultspots. Zeit, dass wir auch bei barandguitars.ch ein Spotlight drauf werfen. Voller Vorfreude betrat ich vor ein paar Tagen das Le Singe – den Live-Club in Biel. Ich wusste: Die sagenhafte Band The Next Movement wird den Saal zum Kochen bringen. Trotz Streetfood-Festival und Eurovision Song Contest war der Saal zu drei Vierteln gefüllt. Wow, dachte ich. Die Band wird angesagt – aber nicht wie gewohnt. Zuvor steht eine ernüchternde, erschreckende Ankündigung im Raum: Dem Le Singe geht es nicht gut. 2024 lief gerade noch so – für 2025 wurden bisher viel zu wenige Tickets verkauft. Es wird über Crowdfunding gesprochen. Steht das Le Singe vor dem Aus? Es ist nicht der einzige Ort, der mit dem veränderten Ausgehverhalten zu kämpfen hat. Damals und heute Früher – Dude/Dudette! Da hat der Bass gebebt und die Wände haben geschwitzt. In den 70ern, 80ern und 90ern waren Musikbars das Epizentrum jeder Szene – Funk, Rock, Hip-Hop oder später Indie. Wer was drauf hatte, spielte live – in verrauchten Kellern, auf knarzenden Bühnen teils mit kaputten Monitoren. Diese kleinen Bühnen waren Sprungbretter. Ohne sie? Kein Nirvana. Kein Oasis. Heute? Viele dieser Bühnen sind tot, siehe Bild. Und es werden ständig mehr. Clubs schliessen, Bars machen dicht. Nicht weil die Musik stirbt – sondern weil die Ausgehkultur sich verändert hat. Back in the Day – Der Sound der Strasse Früher - du und deine Band, oder nur du mit Klampfe, evtl. ein paar kopierte Tapes in der Jeans – und ab in die Bar. Mikro gecheckt – mit etwas Glück war jemand vom Indie-Label da. Oder ein Fan, der dein Tape in eine andere Stadt trug. Als ich in den 80er das erste Mal durch den Camden Market lief, schallte aus jeder Bar Live-Musik. Auch tagsüber. Diese Bars waren mehr als Bars – sie waren Bühnen, Revolutionsorte, Herzschläge einer Subkultur. Und es waren Orte für alle. Oft spielte man für eine Kiste Bier und einen lauwarmen Applaus – aber hey: Es war live. Heute – Leere Bühnen, leere Gläser Warum sterben unsere Musikbars?
Und mal ehrlich: Wie viele Leute lesen überhaupt noch bis hierher?! Danke dass du so lange dran bleibst. Jetzt wird's ja erst spannend! Also, was tun? Zugucken ist keine Option. Wir müssen handeln. Crowdfunding ist sicher eine extrem tolle Erfindung. Es braucht mehr:
Finale – Die Bars brauchen die Bühne Nun wird's dramatisch. Wenn die letzte Bar schliesst, stirbt mehr als ein Ort – es stirbt ein Stück Magie. Musik wird zu Content. Live wird zu Like. Deshalb: Wenn du Musiker:in, Fan, Booker oder Barkeeper bist – rede darüber. Push die kleinen Clubs. Promotet die Local Jams. Denn der nächste grosse Sound kommt nicht aus der Cloud – sondern von einer wackligen Bühne mit zu viel Hall, aber dem richtigen Vibe. Was denks du? Schreibe doch einen Kommentar Best Alec -------- PS hier noch ein paar Projekte welche dringend Unterstützung benötigen: Cinematte —> wemakeit Cafe Kairo —> auf Crowdify bee-flat ---> auf Crowdify Und dann wäre da noch --> R.I.P. Anyone Can Play Guitar Festival 1994 - 2025 PPS zieh dir doch das Video von Mary Spender rein. Die Musikerin aus GB hat harte Fakten:
0 Kommentare
Antwort hinterlassen |
By AlecR.I.P. Music Clubs Archives
Mai 2025
Categories |