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Die Lo Snag Bar wurde 2018 im Berner Aaregg ins Leben gerufen, nachdem eine Umfrage der Stadt Bern respektive des VBG's Vereinigung Berner Gemeinwesenarbeit ergab, dass im Quartier ein Treffpunkt fehlte, an dem sich Alt und Jung begegnen konnten. Obwohl es ursprünglich nicht geplant war, nahm sich Alec nach längerem Zögern des Projekts an, investierte privates Kapital, viel Herzblut und erwarb dafür sogar das Berner Wirtepatent. Auch die Hauseigentümerin, Jungo Immobilien, unterstützte dieses Vorhaben und gab jeweils nicht nur das ok um Wände zu durchbrechen, Brandschutztüren und neue Fenster zu setzen, sie beteiligte sich auch finanziell.
Entstanden ist ein Ort, der weit mehr ist als eine Bar. Soziale Institution mit Auszeichnung Die Lo Snag Bar entwickelte sich rasch zu einem offenen Treffpunkt im Quartier. Menschen kommen auf einen Kaffee oder Tee, ein Feierabendgetränk, zu Food-Events oder schlicht zum Austausch vorbei. Mittwochs wurden Kaffe und Tee für sozial schwächer gestellte sogar gratis abgegeben. Musik, Handwerk und Gemeinschaft verschmelzen hier auf natürliche Weise. 2022 wurde dieses Engagement mit dem Berner Sozialpreis „freiwillig engagiert“ ausgezeichnet – als Anerkennung für den deutlichen Beitrag zum lokalen Kultur- und Quartierleben. Irgendwann hat jedoch auch freiwilliges Engagement Grenzen, denn die laufenden Kosten müssen gedeckt werden. Nachwie vor waren wir bereit einen grossen finanziellen Teil und vor allem Präsenzzeit zu investieren. Nach mehreren Sitzungen mit verschiedenen Institutionen, die die Bar praktisch kostenlos nutzen konnten, folgte nach Monaten eine Offerte für einen monatlichen Beitrag. Dieser war nicht nur sehr tief, er reflektierte auch die Wertschätzung unserer Arbeit. Wir entschieden uns die Räumlichkeiten nicht weiter zur Verfügung zu stellen ---> es war an der Zeit um uns neu Auszurichten Kultur & Begegnung In der Bar finden leider nur wenige Konzerte oder Kulturabende statt, da nur maximal vier Veranstaltungen am Abend pro Jahr erlaubt sind. Die Bar ist in einen bestehenden Laden integriert und unterliegt deshalb speziellen Auflagen. Um eine reguläre Gastrobewilligung zu erhalten, müsste die Bar rechtlich aber vor allem mit einer Trennwand vom Grafikstudio Airxess GmbH getrennt und eine kostenintensive neue Lüftung installiert werden. Die jetzige Lüftung reicht für 90 Personen, genug für die zur Zeit bewilligten 40. Diese wäre dann aber eben nicht mehr Nutzbar da auf der Seite vom Grafikstudio Airxess betrieben. Selbst dann wäre noch unklar, ob eine Vollbewilligung erteilt würde. Und wenn ja, würde dies theoretisch Events an jedem Tag von morgens bis nachts ermöglichen – was gar nicht das Ziel ist. Sechs bis zwölf Events pro Jahr wären ideal, doch aktuell gibt es nur „schwarz oder weiss“. Trotzdem standen auf der kleinen Lo Snag Bühne bereits zahlreiche starke Acts: lokale Bands, aber auch internationale Gäste wie Paulo Mendonca (Schweden), Suzie Vinnick (Kanada) oder die Band sandmoon aus Libyen und Jeremy Mage aus New York. Die Bar bietet MusikerInnen eine intime Bühne mit Wohnzimmer Charme. Vielen Kids und Jugendlichen wurde hier erstmals die Faszination eines echten Live-Auftritts vermittelt. Gitarrenatelier stärker sichtbar machen Ein besonderes Merkmal der Lo Snag Bar: Sie ist direkt mit dem Birrd Guitars Atelier verbunden – Alecs über 40-jährige Leidenschaft. Hier können Gitarren gebracht werden für Reparaturen, Setups, Custom-Umbauten oder Lackierungen. Ausserdem gibt es Gitarren und Zubehör zu kaufen. Eine einmalige Verbindung aus Bar, Musik, Handwerk und Werkstatt. Wohin die Reise geht Mit dem TakeAway-Angebot, Getränkeausgabe am Seitenfenster, je nach Betrieb und Andrang und einem neuen Raumkonzept für Gitarren- und Grafikatelierkunden entwickelt sich die Bar in eine nur leicht andere Richtung weiter. Neue Eventformate und Ideen für kulturelle Angebote werden laufend geprüft. PS Bei uns laufen nicht nur MusikerInnen oder Kunstschaffende ein. Auch jegliche Prominenz aus dem Sportbereich sassen bei uns schon an der Bar oder auf der Couch. Gerade eben war Wendy Holder bei uns und wir durften im Grafikstudio Airxess ihre beiden Skihelme bemalen.
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Dieses Thema lässt mich schon länger nicht los – vor allem, seit ich in meiner Lo Snag Bar selbst Gigs auf die Beine stelle. Auf Social Media liest man fast wöchentlich von Club-Schliessungen, sei’s in London, Zürich, Bern. Bald eines in Biel? Die Lage ist ernst: Laut dem Music Venue Trust (MVT) mussten allein 2023 in Grossbritannien satte 125 Venues endgültig dichtmachen – und darunter sind nicht nur kleine Kellerläden, sondern auch echte Kultspots. Zeit, dass wir auch bei barandguitars.ch ein Spotlight drauf werfen. Voller Vorfreude betrat ich vor ein paar Tagen das Le Singe – den Live-Club in Biel. Ich wusste: Die sagenhafte Band The Next Movement wird den Saal zum Kochen bringen. Trotz Streetfood-Festival und Eurovision Song Contest war der Saal zu drei Vierteln gefüllt. Wow, dachte ich. Die Band wird angesagt – aber nicht wie gewohnt. Zuvor steht eine ernüchternde, erschreckende Ankündigung im Raum: Dem Le Singe geht es nicht gut. 2024 lief gerade noch so – für 2025 wurden bisher viel zu wenige Tickets verkauft. Es wird über Crowdfunding gesprochen. Steht das Le Singe vor dem Aus? Es ist nicht der einzige Ort, der mit dem veränderten Ausgehverhalten zu kämpfen hat. Damals und heute Früher – Dude/Dudette! Da hat der Bass gebebt und die Wände haben geschwitzt. In den 70ern, 80ern und 90ern waren Musikbars das Epizentrum jeder Szene – Funk, Rock, Hip-Hop oder später Indie. Wer was drauf hatte, spielte live – in verrauchten Kellern, auf knarzenden Bühnen teils mit kaputten Monitoren. Diese kleinen Bühnen waren Sprungbretter. Ohne sie? Kein Nirvana. Kein Oasis. Heute? Viele dieser Bühnen sind tot, siehe Bild. Und es werden ständig mehr. Clubs schliessen, Bars machen dicht. Nicht weil die Musik stirbt – sondern weil die Ausgehkultur sich verändert hat. Back in the Day – Der Sound der Strasse Früher - du und deine Band, oder nur du mit Klampfe, evtl. ein paar kopierte Tapes in der Jeans – und ab in die Bar. Mikro gecheckt – mit etwas Glück war jemand vom Indie-Label da. Oder ein Fan, der dein Tape in eine andere Stadt trug. Als ich in den 80er das erste Mal durch den Camden Market lief, schallte aus jeder Bar Live-Musik. Auch tagsüber. Diese Bars waren mehr als Bars – sie waren Bühnen, Revolutionsorte, Herzschläge einer Subkultur. Und es waren Orte für alle. Oft spielte man für eine Kiste Bier und einen lauwarmen Applaus – aber hey: Es war live. Heute – Leere Bühnen, leere Gläser Warum sterben unsere Musikbars?
Und mal ehrlich: Wie viele Leute lesen überhaupt noch bis hierher?! Danke dass du so lange dran bleibst. Jetzt wird's ja erst spannend! Also, was tun? Zugucken ist keine Option. Wir müssen handeln. Crowdfunding ist sicher eine extrem tolle Erfindung. Es braucht mehr:
Finale – Die Bars brauchen die Bühne Nun wird's dramatisch. Wenn die letzte Bar schliesst, stirbt mehr als ein Ort – es stirbt ein Stück Magie. Musik wird zu Content. Live wird zu Like. Deshalb: Wenn du Musiker:in, Fan, Booker oder Barkeeper bist – rede darüber. Push die kleinen Clubs. Promotet die Local Jams. Denn der nächste grosse Sound kommt nicht aus der Cloud – sondern von einer wackligen Bühne mit zu viel Hall, aber dem richtigen Vibe. Was denks du? Schreibe doch einen Kommentar Best Alec -------- PS hier noch ein paar Projekte welche dringend Unterstützung benötigen: Cinematte —> wemakeit Cafe Kairo —> auf Crowdify bee-flat ---> auf Crowdify Und dann wäre da noch --> R.I.P. Anyone Can Play Guitar Festival 1994 - 2025 PPS zieh dir doch das Video von Mary Spender rein. Die Musikerin aus GB hat harte Fakten: Die Lo Snag Bar dient zum Einen im Moment mehr unserer Kreativabteilung "Airxess Custom Paintings" für Meetings, denn die Auftragslage dort ist immer heftig hoch. Zum Anderen arbeiten wir natürlich noch immer daran, die Auflagen in Sachen Lüftung und Lärmschutz zu erfüllen. Planung und Umbauarbeiten benötigen eine gewisse Zeit, welche wir aber nicht unbegrenzt zur Verfügung haben. Aber, die Kontakte sind geknüpft und im Januar arbeiten wir dann intensiver daran alles in absehbarer Zeit fertig zu stellen! Es war hammmermässig!
BAUM weihte die Bühne der 'Lo Snag Bar' mit einem über 90minütigem Gig ein! Abgemacht waren 40 Minuten., am Schluss waren es 90. Und wir begeistert. Trotz den gefühlten 75°C im Haus und literweise Schweiss zeigte BAUM, was er drauf hat! Anschliessend CDs verkaufen und signieren war natürlich Pflicht. Einen grossen Dank an Madeleine für ihr super Engagement, damit vor, während und nach dem Konzert alles seine Ordnung hatte. Ob Material, Ton, Licht, CDs/LPs - Madeleine behielt den Überblick. Danke auch an Overdrive Music Bern für die Unterstützung mit dem Bose Sound Equipment! Der Klang war spitzenmässig! Morgen ist es soweit!
Für die 26 Jahre Airxess Party steht alles bereit. Ablauf: Autogrammstunde mit Leo Genoni gegen 16:00h Piadine (sehr lecker!!), Popcorn, diverse Süssgetränke und Bier den ganzen Tag. Und als Abschluss weihen wir unsere Bühne ein mit dem Konzertvon BAUM! Woo-hoo! Kaffeebohnen aus Zürich!
Auch wenn wir keine typische Kaffeebar sind - wir wollen einen sehr guten Caffè im Quartier anbieten. Deshalb sind wir dankbar, dass wir in einem ersten Versuch sechs verschiedene Sorten von Stoll Kaffee ausprobieren dürfen. Das Zürcher Familienunternehmen röstet seit 1936 und steht für höchste Qualität. PS: Unser Bier beziehen wir von der Brauerei Berner Felsenau. Und die rocken den Laden! Wir fühlen uns wie in einem Forschungslabor, tüfteln an den besten Kombinationen für unsere Piadine, backen wie wild Testkuchen und stellen unsere Kaffeemaschinen optimal für euch ein.
Nun ist es raus. Am 29. Juni feiern wir unser 26jähriges(!) Jubiläum.
Gleichzeitig wird die neue Inhouse Bar 'Lo Snag Bar' eingeweiht. Weitere Infos folgen... |
By AlecR.I.P. Music Clubs Archives
November 2025
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